Oder mein erstes Dirndl
Hildegard hatte mich die letzten Jahre immer wieder angesprochen, dass ich doch zu unserem Wiesnbummel eine Lederhose anziehen sollte. Letztes Jahr hatte ich ihr noch die Sache mit der Schrumpflederhose erzählt – aber heuer?
Bei der letzten Afterpartybrotzeit und bei unserem 1. SD Open-House merkte ich schon, das sich da etwas zusammenbraut. Hildegard hatte Dani ins Boot gezogen und da wird’s „gefährlich“.
Da ich dem Frieden nicht traute, zog ich doch meine Lederhose an, die dieses Jahr wieder passte. Unser Wiesnbummel fing auch dieses Jahr wieder gut an – mit einem halben Meter Wurst. Brigitte und ich waren etwas früher dran und genehmigten uns so ein kleines Würstchen.
Unseren Freunden in Hannover wollten wir wieder einen Gruß von der Wiesn schicken. Also jetzt Richtung Poststation beim Haupteingang. Bei der Poststation bekommt man gleich das dazugehörige Verpackungsmaterial und versehen mit einer besonders schönen Briefmarke machten sich unsere Grüße nun auf den Weg nach Hannover.
Dann die Wirtsbudenstraße hinauf und die Schaustellerstraße wieder hinunter zu unserem Treffpunkt. Dort trafen wir uns mit Beate, Bine, Daniela, Hildegard, Susi und Ulrike.
Dani hatte so eine verdächtige Kunststofftüte in der Hand. Und tatsächlich war ein Dirndl drin – eine Schürze auf der ein Dirndl mit „gut Holz vor der Hüttn“ abgebildet war. Die musste ich natürlich sofort anziehen und ein paar Fotos wurden geschossen.
Bine sagte uns, dass Christof mit der Firma im Armbrustschützenzelt ist. Da wollten wir ihn (be)suchen. Auf dem Weg dahin konnte ich meine Dirndl-Schürze unter leichten Protesten wieder einpacken (geschafft).
Der Trubel im Zelt war schon ganz schön groß. Aber tatsächlich fanden wir Christof und begrüßten ihn. Wir wollten später nochmal zu ihm zurückkommen.
Traditionell besuchten wir die Ochsenbraterei. Der Ochse hies Andi und war der 38-sigste auf dieser Wies‘n sowie 9 ½ Zentner schwer.
In der Wirtsbudenstraße besorgten sich die Damen was zu essen. Dieses Jahr war wieder die Oide Wiesn angesagt – also schnell da hin, weil die Oide Wiesn früher schließt. Vorher noch kurz beim Käfer vorbeischaut, wo sich Susi – auch schon traditionell –das aktuelle Kaffeehaferl kaufte
Die Oide Wiesn kostete drei Euro Eintritt, die sich aber rentierten. Im Eingangsbereich erinnerten sich die Damen an mein Dirndl, dass ich für ein „Posing“ wieder – aber dieses mal auf dem Rücken – anlegen musste. Nach kurzer Zeit durfte ich mein Dirndl wieder einpacken.
Ein paar unerschrockene Damen fuhren Calypso. Als Nächstes stand die „Fahrt ins Paradies“ auf unserem Programm, die für ,€ 1,– zu bekommen war. Zu Evergreens, z.B. „der Mann im Mond“, drehten wir in der 1939 ganz aus Holz gebauten Bahn ein paar Runden und es machte Riesenspaß. Ein paar FC-Bayern-Lebkuchenherzen „Mia san mia“ wurden auch erworben.
Jetzt hatten wir alle aber großen Durst – ab ins Bierzelt. Beate spendierte eine große Brezn und ich besorgte etwas Emmentaler. Unser obligatorischer Trinkspruch auf die Swinging Bells durfte natürlich nicht fehlen. Schweren Herzens musste Hildegard auf ihr dunkles Weißbier verzichten, da es im Zelt nur Maßkrugausschank gibt. Dafür aber in traditionellen Steinkrügen. Beate und Brigitte tanzten noch auf dem Tanzpodium. Dani traf eine andere Squaretänzerin, brachte sie mit an unseren Tisch und sie sagte allen kurz hallo. Natürlich wollten wir uns auch wieder einen Wiesndangle verdienen, aber das ging nur, wenn wir einen Tip tanzen. Wo war Christof nochmal ? Also auf ins Armbrustschützenzelt. Leider war Christof schon gegangen. Wir wollten wieder aus dem Zelt, mussten aber auf Dani warten, die von einem flotten Tänzer aufgefordert worden war. Brigitte konnte sie aber „loseisen“.
Wie meist jedes Jahr tanzten wir vor Drexlers Imbissstand. Den Tip, den Brigitte und ich auf der Reise von Moskau nach St. Petersburg „entworfen“ hatten, habe ich meistens dabei. Und so ich brauchte ihn nur abzulesen, was bei dem diffusen Licht aber gar nicht so einfach war und ich nach jeder Figur ins Stocken kam. Die Aufmerksamkeit der Wiesnbesucher war uns gewiß.
Plötzlich stellten die Damen fest, dass ich beim Tanzen mein Dirndl nicht getragen hatte und es schließlich doch ein reiner Dirndlsquare sein sollte. Auf Vorschlag von Brigitte verurteilte mich Dani, dass ich am kommenden Clubabend in meinem Dirndl den ersten Tip mit Ihnen in einem Setup-Square tanzen muss. Ich nahm das Urteil an.
Meine Damen mussten Richtung U-Bahn Theresienwiese und ich Richtung Goetheplatz, um die Heimreise anzutreten. Also trennten sich unsere Wege und ich hoffe, sie sind alle gut nach Hause gekommen.
Bin gespannt, wer 2014 mitgeht und wie unser Setup-Square im Club ankommt.
(Bericht aus der Clubzeitung von Heinz Hörnla)